Unterhalb des Hahenenmoos, wo jetzt die Bränggenmäder sind, waren früher grosse Kornfelder. Sie trugen reichlich Früchte, und um den Segen zu mahlen, stand eine grosse Mühle auf dem Metsch. Allein der grosse Ertrag gereichte den Bauern nicht zum Heil. Sie wurden geizig und hatten kein Erbarmen mit den Armen.
An einem regnerischen Abend kam ein altes Bergmännlein und bat die Bauern um einen Scheffel Getreide; doch alle waren zu geizig und verjagten es mit schlechten Worten. Stillschweigend kehrte es nach seiner Höhle. Als es aber auf das Blattihorn kam und hinter sich das wogende Getreideland sah, da stiess es einen fürchterlichen Fluch aus.
Von da an kam die kalte Bise über das Hahnenmoos. So kalt, dass kein Getreide mehr gedieh. Und bis die kalte Bise stehen wird, wird auf den Bränggenmädern nie kein Getreide mehr wachsen.
Im Staatsarchiv Bern findet sich unter der Signatur T. A Lenk 78, URL:https://www.query.sta.be.ch/detail.aspx?ID=448020 eine undatierte Postkarte. Ich habe drauf die Ortsbezeichnungen nachgetragen.
Wo sich die angebliche Mühle auf der Metsch befunden hat ist nicht bekannt. Hinweise aus der leserschaft sind willkommen.
Die Textillustrationen sind freie Interpretationen folg. Bilder:
ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: Gyger, Emanuel (1886-1951) / PK_001010 / Public Domain Mark, DOI Link: http://doi.org/10.3932/ethz-a-000271892