Ölgewinnung
aus Nüssen und Samen
Als im
Murtenbiet noch Ölmühlen mahlten
Um die
fehlenden Öleinfuhren im Zweiten Weltkrieg zu kompensieren , wurde in der
Schweiz unter staatlicher Kontrolle Raps und Mohn angebaut und zur Gewinnung
von Öl verarbeitet . Die leeren Mohnkapseln enthielten zwischen 0, 3 und 1, 2 %
Morphin und wurden von der Pharma-Industrie Basel zu dem
Schmerzlinderungsmittel Morphin verarbeitet. Am Beispiel der Ölmühle Johner aus Kerzers berichten
wir aus jener Epoche. Ölpressen dieser Art gab es auch in Villarepos, in
Oberwil bei Büren, in Gals und in Fräschels.
Ausser Mohn und Raps wurden im Zweiten
Weltkrieg und in früheren Jahrzehnten auch Baumnüsse und Buchnüsschen zu Öl
verarbeitet. Das Buchnüsschenöl galt unter den Kennern als das feinste. In die Ölmühle
Kerzers brachten Leute aus dem Jura , dem Seeland , aus Biel und Neuenburg ihre
Nüsse und Buchnüsschen . Aber auch das Murtenholz war reich an Buchen. Das
Ernten der Buchnüsse war eine mühsame und zeitraubende Sache: unter den Buchen
legte man Packpapier aus, stieg in die Bäume hinauf und schüttelte die Äste,
oder schlug mit einem Stock darauf. Hinzu kommt noch ein weiterer Arbeitsgang,
das Entfernen der « hohlen » ( leeren ) Buchnüsse. Dies geschah mit einer «
Getreideröndle, einer handbetriebenen Maschine , in der das Korn