XXXII. Beschreibung senkrechter Mühlsteine, die Hr. Maudsley
statt der Stämpel in den Oehlsamenmühlen anbrachte.
Aus dem Agriculteur-Manufacturier. Februar 1831, S. 277.
Mit Abbildungen auf Tab. II.
Diese Mühlsteine verrichten mehr Arbeit, als die Stämpel;
einige Fabrikanten machen ihnen aber den Vorwurf, daß sie einen geringeren
Ertrag an Oehl geben, weßwegen sie mit Mühlsteinen pressen, und mit den
Stämpeln nochmals zerstoßen.
An Fig. 18,
19 und 20 sind a a' zwei Mühlsteine aus einem harten Steine, wozu man in
England den Granit von New-Castle, und im nördlichen Frankreich den blauen
Stein von Tournay nimmt, der jedoch ersterem weit nachsteht, indem er viel
weicher ist und daher öfter geschärft werden muß. Diese beiden Mühlsteine sind
auf einer Achse aufgezogen, und tragen zu diesem Behufe zwei Büchsen aus Bronze,
welche mittelst Platten aus Gußeisen und vier Bolzen (siehe Fig. 20) in den
Mühlsteinen befestigt sind. Die eiserne Achse bewegt sich in einer Zwinge aus
Gußeisen, die an der senkrechten Welle e befestigt ist; und diese Welle, die
sich in einer, in dem liegenden Mühlsteine angebrachten Pfanne bewegt, wird an
ihrem oberen Theile durch ein Halsband festgehalten, das an einem festen
Querstüke angebracht ist. Sie trägt ein Winkelrad f, durch welches sie in
Bewegung gesezt wird.
b ist der liegende Mühlstein, der auf einer kreisförmigen
Platte im Gemäuer ruht.
c ist ein hölzerner Ring, durch welchen der Durchmesser des
liegenden Mühlsteines, der ein Fallbrett l trägt, vergrößert wird.
d, ein hölzerner Mühlbottich, welcher einen Vorsprung um den
liegenden Mühlstein bildet.
g, ein Streicher, den man mittelst der Stange h, welche sich
in den beiden Rahmen i und j bewegt, heben oder senken kann. Dieser Streicher
dient dazu, um bei der Arbeit den Samen, welcher sich von der kreisförmigen
Oberfläche, die die Mühlsteine durchlaufen, entfernt, wieder unter die Steine
zu bringen.
k ist ein zweiter Streicher, der wie der erste bewegt und
angebracht wird, und der dazu dient, die zerquetschten Samen auf das Fallbrett
l zu bringen, wenn man dieselben entfernen will. Man hebt hierzu den Streicher
g, läßt den Streicher k sinken, und öffnet das Fallbrett l, unter welches man
einen Trog zur Aufnahme des Samens gestellt hat.
Man gibt diesen Mühlsteinen eine Schnelligkeit von 12 bis 20
Umdrehungen; eine Schnelligkeit von 15 bis 16 Umdrehungen scheint die
geeignetste zu seyn.
Man bediente sich der Mühlsteine schon vor der Anwendung
derselben zum Zerquetschen der Oehlsamen, zum Pulverisiren der Kohle, zum
Mahlen des Gypses für Kanonengießereien. Die Mühlen, welche in Paris zum
Zermalmen der Aepfel für die Bereitung des Aepfelmostes benuzt werden, die
Mühlen einiger Fabriken von thierischer Kohle gehören gleichfalls zu diesen
Arten von Mühlen, nur beschreiben an diesen lezteren die Mühlsteine einen
größeren Kreis, da die Pferde direct an dieselben angespannt werden.