ausgenommen, nicht zu zeigen und beim Jahresgedächtnis des Ermordeten Wünnewil zu meiden. Sollte indessen der Mörder zufällig in der Kirche oder Dorf sich aufhalten oder daselbst von den Verwandten des Erschlagenen und seinen Kindern angetroffen werden, während sie zum Gedächtnis erschienen waren, so soll Berschi sich ohne weiteres entfernen ...»
1738 war Hans Falk Müller zu Mühletal. Das jetzige Mühlegebäude stammt aus dem Jahre 1775, was durch die entsprechende Jahreszahl über dem Haupteingang belegt wird.
1832 werden in Mühletal zwei Mühlen erwähnt. Möglicherweise wurde die etwa 200 m unterhalb der Mühle gelegene Sägerei, die ebenfalls durch ein Wasserrad angetrieben wurde, auch als Mühle angegeben.
1925 wurde das mittelschlächtige hölzerne Wasserrad von Gobet Jakob von Noflen zum letzten Mal neu erstellt. Es hatte einen Durchmesser von 3 m und eine Breite von 135 cm. Es erzeugte 30 Pferdekräfte. 1968 ist das Rad zerbrochen, worauf der Betrieb auf Elektrizität umgestellt wurde. Seitdem die Gemeinden Düdingen, Schmitten und Wünnewil im Einzugsgebiet der Taverna Quellen gefasst hatten wurde die Wasserführung in
Trockenzeiten ungenügend, weshalb schon vor mehreren Jahren ein Hilfsmotor eingerichtet worden war. 1943 wurde die gesamte maschinelle Einrichtung durch den heutigen Müller Hermann Aebischer erneuert. Dabei wurden die früheren Mühlsteine durch Stahlwalzen ersetzt.
Der Vater des heutigen Müllers betrieb neben der Mühle noch einen Pferdehandel. Von den immer vorhandenen 8-10 Pferden waren deren 2-4 ständig «im Kehr», um bei den Bauern das Getreide abzuholen und ihnen das Mehl zurückzubringen.
Michael Schmutz, Schmied in Zirkels, liess im gleichen Jahr 24mal 8 Mäss zu Brodmehl mahlen. Peter Jungo, Wirt in Schmitten brachte sein Mahlgut meistens in Portionen von je 20 Mäss, Joseph Perler, Baumeister in Wünnewil meist in solchen von 16 Mäss. Eine Ausnahme machte Ernst Guillebeau in Bunziwil; da seine Familie aus Frankreich eingewandert war, kannte sie wohl das Mäss nicht, weshalb mit ihr nach Gewicht abgerechnet wurde. Guillebeau liess monatlich 400—500 kg zu Brotmehl mahlen.
Der Müllerlohn betrug 1896:
für 1 Mäss Brodmehl 20 Rp.
für 1 Mäss Schweinemehl 20 Rp.
für 1 Mäss gebrochen 10 Rp.
für 1 Mäss durchgemahlt 15 Rp.
für 1 Doppelzentner Brodmehl Fr. 2.—
für 1 Doppelzentner Mais Fr. 1.20
Die Kunden liessen nicht grössere Mengen Mehl auf Vorrat mahlen. Sie gaben ihr Getreide jeweilen für den laufenden Bedarf «z'Müli», oft mehrmals im gleichen Monat. Gemessen und abgerechnet wurde nicht nach Gewicht, sondern mit dem «Mäss» (=15 Liter). Aus den uns zur Verfügung gestellten sauber geführten Kundenbüchern (ab 1896) geht hervor, dass die Kundschaft aus dem Gebiet der Gemeinden Wünnewil, Bösingen, Ueberstorf und Schmitten (damals noch zu Düdingen gehörend) kam. Einige Beispiele seien daraus erwähnt:
1896 HerrnJoseph Schneuwly in Oberzirkels
7. Januar 8 Mäss Brodmehl gemahlt zu Fr. —.20 Fr. 1.60
11.Januar 16 Mäss gebrochen zu Fr. —.10 Fr. 1.60
15. Januar 15 Mäss gebrochen zu Fr. —.10 Fr. 1.50
20. Januar 8 Mäss Brodmehl zu Fr. —.20 Fr. 1.60
20. Januar 14 Mäss Roggen gebrochen zu Fr. —.10 Fr. 1.40
20. Januar 16 Mäss Haber gebrochen zu Fr. —.10 Fr. 1.60
30. Januar 8 Mäss Brodmehl zu Fr. —.20 Fr. 1.60
30. Januar 15 Mäss gebrochen zu Fr. —.10 Fr. 1.50
8. Februar 8 Mäss gebrochen zu Fr. —.10 Fr. -.80
8. Februar 14 Mäss durchgemahlt zu Fr. —.15 Fr. 2.10
usw. usw.
Der Müllerlohn hält in der Folge Schritt mit der Teuerung und der Geldentwertung. Er beträgt:
1913 Fr. 2— bis 2.50;
1915 Fr. 2.50 bis 3.—;
heute Fr. 12.—(anderswo Fr. 14.—).
Die Mühle von Mühletal ist eine der wenigen (neben Poffetsmühle) alten Mühlen, die ihren Betrieb noch aufrechterhält. Allerdings wird nur noch im Winter gemahlen. Abschliessend sei noch bemerkt, dass die Mühle von Mühletal der Gründungsort der Sparkasse des Sensebezirks ist.