Wagenhausen TG Underi Müli oder Schlattermühle - Mühlenkalender

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Wagenhausen TG Underi Müli oder Schlattermühle

Mühlen-Inventar Schweiz > Kanton Thurgau > Wagenhausen TG
Wagenhausen TG Underi Müli oder Schlattermühle
Lage:
Propstei 14, 8259 Wagenhausen
 
CH1903+ / LV95 2'705'808, 1'279'938
WGS 84 (lat/lon) 47.66154, 8.84724
Höhe 398 m

Hinweise:

Mitteilungen Renato Cieli
Lit:
Hans Nater „Die alten Mühlen im Thurgau“, 1. Auflage, Weinfelden 1971 Seiten 36
Aus der Geschichte (Nater 1971):
Untere Mühle

Am 22. 2. 1315 bezeugt Rudolf an der Brugg, Schult-heiss zu Stein, dass Bürgi und Claus, die Müller zu Wagenhausen, sowie ihre Schwestern Anna und Engel die untere Mühle samt Baumgarten und eine Juchart Acker freiwillig an Abt Dietrich zurückgeben. Zu dieser Handlung gibt Ulrich von der Hohenklingen seine Zustimmung, als Vogt über diese Güter. Am 7. 5. 1318 verleiht Abt Nicolaus zu Wagenhausen die obige Müii mit dem Acker, den Garten hinter der Mühle und Weide¬land für ein Pferd, dem C. genannt Müller, seiner Gattin Guta und ihren Leibeserben. Der Lehenzins beträgt 10 Malter Kernen Steiner Mass, 25 Schilling Pfen¬nig Konstanzer Währung, 60 Eier und 6 Hühner. Aus einem Gantbrief vom 17. 12. 1474 erfahren wir, dass die Mühle um 10 rheinische Gulden ausstehenden Vogtrechts auf die Gant gekommen sei. Probst Hepp schlägt noch 4 Malter Kernen verfallenen Grundzins darauf und hat damit das höchste Gebot. Vor Gericht zu Stein, wo die Gant stattfindet, wird die Mühle denn auch dem Kloster zugesprochen. Beide Mühlen blie¬ben Lehengüter der Probstei Wagenhausen bis Ende des 18. Jahrhunderts. 1744: «Eine Mülli zu Wagenhau-sen, die Thalmanns Mülli genannt, oder die untere Mülli, empfangt solche zu Lehen Heinrich Wellauer, Müller und Richter, gest. am 19. 5. 1753 im Alter von 33
Jahren, 10 Monaten und 10 Tagen. Nach dessen Able¬ben geht die Mühle an dessen Witwe Anna Catharina Güelin.» 1777 erhält deren Sohn Rudolf Wellauer die Mühle. 1825 wird Leonhard Schlatter als Besitzer genannt. Die Mühle wird hinfort Schlattermühle genannt. 1865 ist Konrad Oderbolz, Kreisweibel auf der Mühle, 1875 Jakob Frei, 1881 Ulrich Schmid, Schlattingen, 1890 J. Stuber, Mühlenmacher, 1908 J. Koch, 1911 Peter Süss, 1912 Adolf Hess, 1916 Jost Müller, 1917 Jakob Kunz. Unter ihm ging die Mühle ein. 1949 Albert Brun¬ner, bis heute Landwirtschaft.

Erste Erwähnung 1318. Lehen der Propstei bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Der Mühlebetrieb wurde zwischen 1917 und 1929 eingestellt.
Seit 2004 bewohnt Irene Lötscher mit ihrer Familie die Untere Mühle in Wagenhausen. 
Zitat: „Dieses Haus und seine Umgebung sind mehr als ein Wohnort.  Um die Untere Mühle herum, mit ihrer Nähe zum Rhein, dem historischen Ambiente und dem naturnahen Garten, gibt es viel Platz. Im Mühleraum, wo Jahrhunderte lang Korn zu Mehl wurde, ist nun Raum, wo Neues erschaffen werden kann.  Mit dieser Website möchte ich dies tun.  Lernen, Natur, Begegnung und Kreativität sind dabei meine Eckpunkte.“

Über die Mühle erfahren wir folgendes:
Zu Müllers Zeiten war die Untere Mühle der letzte von sieben Betrieben am Mühlebach vor der Mündung in den Rhein. Das Mühlerad auf der Westseite des Hauses wurde durch Wasser aus einem vom Mühlebach abgezweigten Kanal gedreht. Das Haus besteht seit 1649. Doch die Untere Mühle wurde schon 1315 schriftlich erwähnt. Die Mühle gehörte bis ins 18 Jahrhundert als Lehngut zur Propstei Wagenhausen.
Am Anfang des 20. Jahrhunderts, als die industriellen Mühlen sich zu drehen begannen, bot die Müllerei in ihrer alten Form keine Lebensgrundlage mehr. Die Untere Mühle wurde in kurzer Zeit mehrmals weiterverkauft. Um 1920 wurde der Betrieb eingestellt. In den 50er-Jahren fand schliesslich die Familie Brunner als Bauern eine Möglichkeit, in der Mühle zu existieren. Danach diente das Haus als Wohnhaus.
 Die Untere Mühle 2017. Foto: Renato Cieli

 Die Westseite (Radseite der Unteren Mühle vor dem Umbau. Foto: Renato Cieli

Statistische Angaben 1914:
Schweiz. Departement des Innern, Veröffentlichungen der Abteilung für Wasserwirtschaft, herausgegeben unter der Leitung von Dr. Leon Collet
„Die Wasserkräfte der Schweiz (Band 4), II.Teil, Ausgenutzte Wasserkräfte (Bestehende Wasserkraftanlagen) am 1. Januar 1914“
Seite
Nr. Kraftanlage
Name Gewässer
Ort der Motorenanlage (Bezirk, Gemeinde)
Durchschn. Leistung HP
Motoren Turbine
Motoren Wasserad
Verwendung der Kraft
Eigentümer
302
74
Dorfbach Wagehnausen
Wagenhausen, Probstei (Steckborn, Wagenhausen))
3.5 HP
-
1
Mühle
Graf J. -> Hier muss es sich in den offiziellen Unterlagen um einen Irrtum handen: Richtig sollte es Hess Adolf heissen. Verwechslung mit Anlage Nr. 73
 
 
 
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