Nicht zonenkonform
Weil die Mühle in ihrer ganzen langen Geschichte nie bewohnt war und ausserdem in der Zone «übriges Gemeindegebict» (Landwirtschaftszone) liegt, erhielt er abschlägigen Bescheid. Die Parzelle « Hüslimatte » ist indessen für die landwirtschaftliche Nutzung nicht von Bedeutung. Hingegen bot sich damit die einmalige Gelegenheit, die weitherum einzigartige « Stampfe » und ihre Schlagmühlenanlage im Sinne der heutigen « Industriearchäologie » zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Rieds Gemeindebehörde wertete das Vorgesuch deshalb - trotz aller angebrachten Vorbehalte - positiv und gab dem neuer Besitzer nach umfangreichen Abklärungen entsprechende Empfehlungen , die nach Auskunft des zuständigen Gemeinderates Jakob Jakob Maeder Maeder--Lehmann im nun hängigen Baugesuch berück berücksichtigt wurden
Der Besitzer muss für( Abwasser usw.) selber aufkommen. Bauvolumen und Aussehen des Gebäudes dürfen nicht verändert werden.
Der Besitzer ist sich auch im Klaren, dass am recht starken landwirtschaftlichen Verkehr auf der Strasse ins Moos ihm zuliebe nichts geändert wird. Dies sind - nebst ansehnlichen Kosten - nur ein paar der ausgehandelten und noch anstehenden Auflagen und Einschränkungen.
Könnte das Projekt nicht verwirklicht werden, bliebe der romantischen «Knochenstampfe» der endgültige Zerfall wohl kaum erspart.
Interessante Turbinenanlage
Zur Schlagmühlenanlage kam seinerzeit eine Mischanlage und ein kleiner hölzerner Silo zur Mischfutterherstellung hinzu.
Der interessanteste Teil der Anlage aber ist die Turbinenanlage, die das durch die «Brütsche» (Stauwehr) gestaute und über einen separaten Kanal zugeleitete Wasser der Bibere nutzte. Das geringe Gefalle nötigte den damaligen Turbinenbauer, die Turbine liegend zu montieren. Sicher wusste er auch, dass die Druckseite einen besseren Wirkungsgrad als die Sogseite brachte. Deshalb montierte er die Turbine so tief in der Turbinenkammer, dass der Auslauf ohne Sogteil mit dem Unterlauf der Bibere auf einer Ebene Tag. Die Turbine lag also beim Betrieb zwei bis drei Meter unter der Wasseroberfläche der Wasserkammer. Die Antriebskraft wurde durch eine lange Welle über ein Winkelgetriebe in das Gebäude geleitet (Urs Grau, Neumühle, in der Dorfchronik von Ried).