Die Drahtseil-Transmission Mülital Radelfingen-Detligen BE - Kopieren - Mühlenkalender

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Die Drahtseil-Transmission Mülital Radelfingen-Detligen BE - Kopieren

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BE Radelfingen bei Aarberg 
Die Drahtseil-Transmission Mülital Detligen BE
Lage:
Ehem. Drahtseiltransmission Mülital Radelfingen-Detligenl BE
Koordinaten Mühle 4
Mühleweg 5, 3036 Detligen
Gemeinde          Radelfingen
WGS 84 (lat/lon) 46.99970, 7.26945
Höhe 601 m
 
Koordinaten Transmissionsmast:
WGS 84 (lat/lon) 46.99928, 7.26953
Höhe 579 m
 
Ca. Koordinaten Turbinenhaus:
WGS 84 (lat/lon) 46.99843, 7.26974
Höhe 538 m

Hinweise:

Staatsarchiv Bern , Signatur AA V 2138 mit Ergänzungsblätter und Signatur AA_IV_Aarberg_46
Bau- und Verkehrsdirektion des Kantons Bern,  Amt für Wasser und Abfall des Kantons Bern, Akten Konzession 13G36
Die Kunstdenkmäler der Schweiz, Die Kunstdenkmäler des Kantons Bern Land, Band IV, Der ehmalige Amtsbezirk Aarberg, Zita Caviezel-Rüegg und Matthias Walter, Gesellschft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK Bern 2018, ISBN 978-3-03797-329-5

Aus der Geschichte:

Der sog. Graben zum Mülital hin südwestlich von Detligen in der Gemeinde Radelfingen bei Aarberg ist eine geschichtsträchtige Ecke. Das Zisterzienserinnenkloster von Detligen ist ab 1282 aktenkundig. Seit wann die westlich davon gelegene(n)Mühle(n) betrieben wurden ist unklar. Die bei der Reformation 1528 erwähnte „Klostermühle“ (Mühle 1) erlebte eine wechselvolle Geschichte. 
Ehem. Drahtseiltransmission Käsereigenossenschaft Säriswil BE
Abb. 1: Zehntplan 19. Jhdt mit einem Teil der Anlagen (StAB AA_IV_Aarberg_46)
 
Bei der Wasserrechtsverleihung 1908 wurde auf 1740 resp. 1780 Bezug genommen. Auf Zehntplänen ab 1795 ist der sog  Mühlehof (Mühle 1 und 2) jedenfalls verzeichnet.
Die Müllerei wurde schliesslich 1898 aufgegeben und die Mühle 1 (Obere Mühle) umgebaut und die Mühle 2 (Untere Mühle) abgebrochen.
Als Ersatz wurde schon 1864 die Mühle im Graben (Mühle 4) erstellt. Diese Mühle war fast genau hundert Jahre in Betrieb. Seit den 1960er Jahren ist sie als Wohnhaus ausgebaut.
 
Die historische Drahtseiltransmission wird wohl bereits 1864 gebaut worden sein, denn anders liess sich die Mühle 4 an der Hangkante nicht betreiben. Ausser einigen Spuren im Gelände und im Planwerk sind keine Akten überliefert. Im Jahre 1908 erhielt die Konzession die Nummer 13G36. Auch da sind keine erhellenden Akten überliefert. Die mechanisch übertragene Wasserkraft wurde später elektrifiziert und die Transmission abgebrochen. Wohl infolge der Aufgabe der Müllerei in den 1960er Jahren kam die Wasserkonzession in den Besitz der Gemeinde. In der Verzichtserklärung vom 29. September 1971 wird eine Wasserkraft von 8 PS brutto erwähnt mit dem Hinweis, die Anlagen zur Kraftgewinnung seien entfernt. Es ist sehr zu bedauern, dass das Turbinenhaus vor dem Abbruch nicht dokumentiert wurde.
 
Technische Daten der Anlage:
Höhe Mühle 4:    601m
Höhe Turbinenhaus:         540 m
Länge Drahtseiltransmission: ca. 140m
 
Höhe Sammelweiher:       605 m
Länge Druckleitung: ca. 360m
Leistung Turbine: 6-8 PS
 
Bevor wir uns den Spuren der Müllerei im Graben hingeben, wollen wir uns kurz mit der Geschichte der Badekultur widmen.
 
Parallel zur Wasserkraftnutzung gab es eine der damaligen Zeit entsprechend lebhafte Badekultur. Nach 1803 wurde beim „Klösterli“ ein erstes Badhaus (Bad 1 mit Wasserhebewerk Mühle 3).) errichtet. 1874 folgte dann das neue Badhaus (Bad 2) im Graben. Diese Freuden dauerten allerdings nur kurz. Um die Jahrhundertwende wurde durch die Gemeinde unterhalb des neuen Gemeindehauses ein Friedhof angelegt. Das „Bedli“ geriet dadurch in Schwierigkeiten und brannte 1909 vollständig ab.
Abb 2: Da florierte der Badetourismus offenbar noch
Abb.3: Vom Wasserhebewerk (Mühle 3) sind ausser einem Mäuerchen und dem Wasserrad-Lager nichts erhalten.

Schauen wir uns nun die wenigen Spuren der Anlagen im Graben näher an:

Zuerst einen Überblick über das Gelände:
Abb. 4: Das Gelände aus der Vogelperspektive (Aufnahme 2008)
Abb. 5: Die ganze Anlage auf dem Planwerk 1880/1894
Abb. 6: Rekontruktionsskizze  des Mülitales Detligen
Abb. 7: Die ehem. Mühle 4 als Wohnhaus (Mühleweg 5, 3036 Detligen) im Jahre 2008.
Abb. 8: Ein Überbleibsel der Druckleitung im Graben.
Abb.9: Erhalten geblieben sind Fragmente des Stützmastes der Drahtseiltransmission.
Abb. 10: Rekonstruktionsversuch der Drahtseiltransmission zu der Mühle 4
 
Sollten Sie über weitere Informationen verfügen, melden Sie sich bitte beim Autor.

Grafik und Fotos: © Mühlen-Inventar Seeland / www.muehlenkalender.ch, Urs Landolf, 2008
 
 
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