H2O die blaue Kraft - Mühlenkalender

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H2O die blaue Kraft

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H2O-die blaue Kraft
VON PHILIPPE MOREL
ILLUSTRATIONEN STUDIO KO
 
Nichts entsteht ganz neu, nichts geht verloren, alles wandelt sich. Von diesem Grundgesetz der Natur profitiert der Mensch, wenn er seit der Antike die Wasserkraft nutzt:
Wasser fliesst unter und über ein Rad mit Schaufeln, das Rad ist über Achsen und Zahnräder mit einem Mühlstein verbunden, und dieser gerät in Bewegung.
 
Obwohl Wasserräder eine uralte Erfindung sind, begann sich die Wissenschaft erst Ende des 18. Jahrhunderts dafür zu interessieren. Durch deren genaue Untersuchung und Weiterentwicklung entstand die Turbine. Diese hielt auch hohem Wasserdruck und grossen Drehgeschwindigkeiten stand. Nun kam die Elektrizität ins Spiel: Turbinen trieben Generatoren an, welche die kinetische Energie in Strom umwandelten.
 
Die Wasserkraft setzte zum weltweiten Siegeszug an. In den Alpentälern wurden Staudämme errichtet-je höher, desto besser, denn die Geschwindigkeit des Wassers beim Verlassen einer Druckleitung ist allein von der Fallhöhe abhängig, d.h. von der Höhe der Wassersäule zwischen Staudamm und Turbine. Mit 1883 Metern hält der Cleuson-Dixence-Komplex im Wallis den Weltrekord: Angetrieben allein durch das eigene Gewicht schiesst das Wasser mit gegen 700 km/h in die Turbine!
 
Wasserkraft gilt als ökologisch, belastet Mensch und Umwelt aber dennoch erheblich. Problematisch sind vor allem der beeinträchtigte Sedimenttransport, stark schwankende Abflussmengen, Verbauungen, Wassernutzungskonflikte oder Umsiedlungen. Grosse Staudammprojekte sind heute stark umstritten.
 
Derzeit wird eine neue Technologie zur Nutzung der Wasserkraft entwickelt, die auf dem Phänomen der Osmose beruht. Mit Süsswasser aus einem Fluss wird über eine semipermeable Membran in Meerwasser ein osmotischer Druck aufgebaut, mit dem eine Turbine angetrieben wird. Diese Technik ist noch nicht markttauglich und sehr komplex. Ihr Vorteil: Sie stellt nur einen schwachen Eingriff in die Umwelt dar.
 
Die Techniken zur Energiegewinnung durch Wasserkraft lassen sich im Übrigen auch nutzbringend umkehren - drei Beispiele: mit einer Energiequelle treibt ein Wasserrad Schiffe an; die Turbine wird zur Pumpe; durch Umkehrosmose wird Meerwasser entsalzt. Nichts entsteht, nichts geht verloren...
 
Wasserkraft steht im Zentrum der Ausstellung «Geneve à la force de l'eau», die bis zum 12. April 2010 im Musee d'histoire des sciences in Genf zu sehen ist.

www.ville-ge.ch/mhs

Diese Seite wurde in Zusammenarbeit mit dem Espace des Inventions Lausanne realisiert.
 
 
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